Neues Umspannwerk in Betrieb genommen
Heute wurde Klagenfurter Energiegeschichte geschrieben. Denn mit dem erfolgreichen Anschluss des neuen Umspannwerkes Nord (UW Nord) an das Klagenfurter Stromnetz wird die notwendige Infrastruktur für die Energiewende bereitgestellt. Gleichzeitig tätigte die Energie Klagenfurt GmbH mit einem Investment von 15 Millionen Euro eine der größten Investitionen in das Klagenfurter Stromnetz. Gemeinsam mit dem Finanzierungspartner Wiener Städtische Versicherung wurde das Projekt nun erfolgreich abgeschlossen.
Das Umspannwerk mit seinen drei großen Netztransformatoren verbindet das 110 kV Stromnetz mit dem eigenen 20 kV Stromnetz und ist unverzichtbar für eine funktionierende Energieversorgung. Über das neu gebaute UW Nord in der Pischeldorferstraße werden zwei von fünf Teilnetzen und damit rund 40.000 Stromkunden in Klagenfurt versorgt.
Trotz des sehr engen Zeitplanes und der mit der Covid-19 einhergehenden Herausforderungen auf der Baustelle konnte das neue Umspannwerk termingerecht ans Netz genommen werden. Rund 150 Expertinnen und Experten machten dies in einer nur 18-monatigen Bauzeit möglich. Um die Verkehrsbeeinträchtigungen möglichst gering zu halten, kam unter anderem die Spülbohrung zum Einsatz. Diese ermöglichte das unterirdische Verlegen der 110 kV und 20 kV Stromkabel, teilweise bis zu zwölf Meter unter der Erde. Die drei neuen 110/20 kV Umspanner (Transformatoren) haben eine Leistung von je 40 MVA (Megavoltampere) und ein Gewicht von jeweils 70 Tonnen. Das besondere an ihnen ist das Isolieröl: denn an Stelle von herkömmlichem Mineralöl sind diese mit umweltfreundlichem, natürlichem Ester gefüllt, welcher biologisch abbaubar ist. In dieser Leistungsklasse ist die EKG österreichweit mit diesem Isoliermedium federführend.
Das neue Umspannwerk Nord löst das bisherige, auf dem Gelände der Stadtwerke in der St. Veiter Straße, ab. Dieses, in den 70er Jahren erbaute Umspannwerk, war das wichtigste und gleichzeitig älteste Umspannwerk in Klagenfurt und nun am Ende seiner Lebensdauer. Mit dem neuen Umspannwerk ist die Versorgung mit einer hohen Ausfallssicherheit bei gleichzeitig hoher Übertragungsleistung für die Zukunft gewährleistet. Vier Umspannwerke in Klagenfurt verteilen die benötigte Energie über das 500 km lange 20.000 Volt-Mittelspannungsnetz in ganz Klagenfurt. In der Folge gelangt die Energie über mehr als 800 Trafostationen und über das 1.500 km lange 230/400 Volt-Niederspannungsnetz zu den Verbrauchern.
„Wir stecken mitten in der Energiewende, die vor allem für Stromnetzbetreiber große Herausforderungen mit sich bringt. Das Stromnetz muss, um die zunehmenden Anforderungen an E-Mobilität, Photovoltaik, Energiegemeinschaften etc. gerecht werden zu können, massiv erneuert und ausgebaut werden. Deshalb investieren die Stadtwerke kontinuierlich in nachhaltige und zukunftsfähige Infrastruktur in Klagenfurt. Denn die Energiewende ist nur mit einem sicheren Stromnetz möglich.“, erklärten die Stadtwerke-Vorstände und Geschäftsführer der Energie Klagenfurt GmbH Dipl.-Ing. Erwin Smole und Ing. Mag. Harald Tschurnig.
„Wir sind als Wiener Städtische regional stark verankert und investieren dort, wo wir die Prämien auch einnehmen. Für uns ist das Umspannwerk Klagenfurt Nord eine wichtige strategische Beteiligung, die Infrastruktur und Nachhaltigkeit auf beste Weise miteinander verbindet und zugleich die Versorgungssicherheit in Kärntens Landeshauptstadt gewährleistet. Dieses innovative Projekt ist ein Pilotprojekt für weitere Investitionen in Infrastruktur.“, begründete Dr. Christine Dornaus, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen, die Investition des Unternehmens.
Stadtwerke Aufsichtsratsvorsitzender MMag. Dr. Jürgen Dumpelnik verwies auf die strategische Bedeutung des Investments. „Die Stadtwerke sind für eine nachhaltige und zuverlässige Infrastruktur in Klagenfurt verantwortlich. Die dafür notwendigen Investitionen wurden und werden auch in Zukunft getätigt werden müssen. Damit leisten die Stadtwerke einen wesentlichen Beitrag dafür, unsere Landeshauptstadt zukunftsfit für die Energiewende zu machen.“
Vizebürgermeister und Beteiligungsreferent Mag. Philipp Liesnig erklärte: „Die Energie Klagenfurt GmbH leistet mit dem neuen Umspannwerk einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Klagenfurter Bevölkerung und schafft damit eine wichtige Voraussetzung für die praktische Umsetzung der Energiewende. Ich bin sehr stolz, dass unsere Stadtwerke trotz schwieriger wirtschaftlicher und geopolitischer Rahmenbedingungen nachhaltig in unsere Infrastruktur investieren.“
„Dieses Umspannwerk wird mit seiner Leistung einen wesentlichen Anteil zur Energiewende in Klagenfurt beitragen. Damit ist ein weiterer Meilenstein zur Umsetzung der Smart City Strategie in Klagenfurt erfolgt. Die Energiewende ist für Klagenfurt zwar eine Herausforderung, aber durch die zuletzt gewonnenen Förderprojekte wie Klimahauptstadt Klagenfurt sind wir gut aufgestellt. Langfristig wird diese Strategie aber ein klarer Standortvorteil für Klagenfurt werden, weil wir den Strom lokal produzieren und damit unabhängiger werden. Das neue Umspannwerk ist weiterhin eine starke Anbindung an das übergeordnete Netz und sichert damit auch in Zukunft die Versorgung. Die Energiewende und eine zuverlässige Infrastruktur der Zukunft stehen und fallen mit den Speichermöglichkeiten grüner Energie. Wir arbeiten gerade mit Hochdruck daran, neue Technologien, wie unter anderem Batteriespeicher, nach Klagenfurt zu holen. Hierfür ist wiederum der Ausbau des Stromnetzes essentiell.“, so Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar.
„Mit dem Neubau des Umspannwerks Nord wurde ein weiterer Schritt zur Umsetzung der Smart City Strategie in Klagenfurt erfolgreich umgesetzt. Mit diesem zukunftsweisenden Projekt setzen wir ein wichtiges Zeichen für die Versorgungssicherheit Klagenfurts. So wie die Stadt gemeinsam mit den Stadtwerken Klagenfurt das Vorzeigeprojekt Hi Harbach erfolgreich umsetzt, ist auch das neue Umspannwerk Nord ein Zeichen für einen erfolgreichen Weg in die Zukunft unserer Landeshauptstadt. Darüber hinaus ist es aber auch wichtig, dass wir die Menschen, gerade jetzt in diesen turbulenten Zeiten mit Inflation und Teuerungswelle, unterstützen. Die Stadt Klagenfurt und die STW haben daher gemeinsam einen Fonds ins Leben gerufen.“, erklärte Bürgermeister Christian Scheider.