EU-Projekt zur Kreislaufwirtschaft gestartet
Kürzlich gab es den Start-Schuss für ein einzigartiges EU-Projekt, in dem die Stadtwerke Klagenfurt und die Stadt Klagenfurt als konkreter Anlassfall für die Umsetzung einer Machbarkeitsstudie zur Kreislaufwirtschaft dienen. Das InvestCEC-Projekt wird gemeinsam mit mehreren europäischen Partnern umgesetzt.
Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft spart CO2
Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass in Städten und städtischen Regionen das Einsparungspotential von CO2 am größten ist. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, vor allem in den Bereichen Wärme/Kälte, Strom, Wasser und Abfall kann daher wesentlich zur Reduktion des CO2-Ausstosses beitragen. Jedoch ist die Umsetzung dieser Projekte mit unterschiedlichen Hürden (technisch, regulatorisch, finanziell) verbunden.
Deshalb wurde das Projekt so aufgesetzt, dass die wichtigsten Schlüsselakteure, die es zur erfolgreichen Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft benötigt, vereint werden:
- Nutzer bzw. Kunden (in diesem Anlassfall die Stadtwerke Klagenfurt)
- Unternehmen, die Lösungen anbieten können sowie
- Investoren.
Ziel ist es, ein Modell für eine städtische Kreislaufwirtschaft zu erstellen, welches in weiterer Folge auch von anderen europäischen Städten genutzt werden kann.
Finanzierungslösungen für die Umsetzung und mögliche Hochskalierung von Business Cases können von den am InvestCEC-Projekt beteiligten Partnern bereitgestellt werden. Das Projekt mit internationaler Beteiligung aus Belgien, Dänemark, Frankreich und Spanien hat eine Laufzeit von 36 Monaten und wird von der EU-Kommission mit rund 2 Millionen Euro gefördert.
Stadtwerke Klagenfurt als Anlassfall
Die Stadtwerke Klagenfurt und damit auch die Stadt Klagenfurt identifizieren anhand der lokalen Gegebenheiten aktuelle Probleme einer Kreislaufwirtschaft.
„Kreislaufwirtschaft ist der nächste logische Schritt zur Erreichung der Klimaschutzziele. Wir müssen mit den vorhandenen Ressourcen eine bessere Verwertung erzielen. Die Stadtwerke Klagenfurt verfügen über die notwendige Infrastruktur und gemeinsam mit der Stadt Klagenfurt gilt es nun die Vorteile zu nutzen.“ erklärt Erwin Smole, Vorstand der Stadtwerke Klagenfurt AG.
Mögliche Lösungen, die von lokalen Unternehmern bereitgestellt werden, können in einem kontrollierten Klagenfurter Umfeld umfassend getestet und bei Erfolg vollständig implementiert werden.
„Die Kreislaufwirtschaft ist eines jener zukunftsweisenden Aufgabengebiete, das unumgänglich mit Nachhaltigkeit verbunden ist. Die Landeshauptstadt spielt im Zuge des EU-Projektes Invest CEC-Circular Economy, welches Teil des European Green Deal ist, als einziger Projektpartner in Österreich eine Vorreiterrolle und beweist damit, dass wir bei der Realisierung der Smart City Strategie auf dem besten Wege sind“, so Bürgermeister Christian Scheider.
„Als zuständiger Referent für Energie, Klima- und Umweltschutz und Europäische Angelegenheiten bin ich stolz darauf, dass es Klagenfurt wieder einmal als einzige österreichische Stadt geschafft hat, an einem zukunftsweisenden EU-Projekt mitzuwirken. In dem Projekt geht es um Kreislaufwirtschaft, also um Biogaserzeugung, die ins Gasnetz als alternative Energie eingeleitet werden soll. Europaweit arbeiten erstmalig Expertengruppen, Firmen und Städte in einer derartigen Konstellation zusammen“, sagt der zuständige Referent Vizebürgermeister Alois Dolinar.
„Eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft bringt allen Beteiligten enorme Vorteile. Diese Vorteile möchten wir für Klagenfurt nutzen und sind daher sehr stolz darauf, dass die Stadtwerke und die Stadt Klagenfurt im Rahmen des Projektes als Anlassfall und Best Practice Beispiel dienen. Das wird uns dem Ziel Klagenfurt klimaneutral zu machen, einen großen Schritt näher bringen“, erklärt Sandra Wassermann, Referentin für Straßenbau und ÖPNV.
Die Projektpartner und ihre Rollen im InvestCEC-Projekt sind:
- Stadtwerke Klagenfurt AG (Österreich): Kunde/Nutzer im lokalen Umfeld, Problemerkennung
- Venionaire Capital (Österreich): Finanzierungsmöglichkeiten, Schaffung neuer Fonds
- Stiftung Cartif (Spanien): technische Qualität, Machbarkeitsanalyse
- Gate2Growth (Dänemark): Businessplan-Tools, Finanzanalyse,Unternehmerunterstützung
- Materalia (Frankreich): Replikation und Kommunikation
- Greenovate_Europa (Belgien): Verbreitung und Kommunikation
- Enspire-Science (Israel): Projektmanagement